Die schwierige Entscheidung wieder zurück zu gehen

Hallo liebe Leser,

heute möchte ich euch erzählen wohin ich mit meinem Mann gezogen bin. Ihr konntet vor längerer Zeit lesen, „Vom Dorf in die Großstadt“, warum ich nach Frankfurt gezogen bin. Heute schreibe ich darüber, warum ich mich nach 6 Jahren Großstadt dazu entschieden habe, wieder am Dorf zu wohnen.

Am 10. Oktober kam mein Dad und Bruder mit dem Transporter, viele Freunde waren schon da und trugen Kartons und Möbel durch das Treppenhaus nach draußen. Der Umzug stand bevor, ein komisches Gefühl war in mir und ich stellte mir diese eine große Frage: „War das die richtige Entscheidung?“. Doch eigentlich war es jetzt viel zu spät sich diese Frage zu stellen, alles war bereits gekündigt und die neue Wohnung angemietet. Nach gut 3 Stunden war die Wohnung komplett leer und ich wurde leicht traurig als ich im leeren Wohnzimmer stand, jetzt heißt es Abschied nehmen, für eine sehr lange Zeit, für immer möchte ich nicht sagen. Jeder fuhr mit seinem Auto zur neuen Wohnung, ca. 140km entfernt von der alten.

Nach einer guten Stunde kamen wir an der neuen Wohnung an, direkt in meinem Heimatort, ganz nahe an der Familie. Doch wie kam es überhaupt dazu? Vor 2 Monaten hatten wir von diesem großen Schritt noch keine Ahnung. Wir wollten wieder näher zur Familie, doch so schnell? Es war eine sehr schnelle Entscheidung, doch meiner Meinung nach die richtige. Je länger man überlegt, desto eher entscheidet man sich doch um. Mein Mann möchte sich schon länger weiterbilden, doch war sich noch nicht so sicher was. Wir machten uns viele Gedanken und ich meinte: „Wäre es nicht dann gut, das jetzt zu tun? Jetzt wo wir beide noch jung und ungebunden sind?“. Mein Entschluss stand fest, wir ziehen in die Nähe der Familie, er bildet sich weiter, ich suche mir dort eine Arbeit und dann geht es mit dem Hausbau los, schließlich möchte man ja auch irgendwann Nachwuchs. Zudem wurde genau zu dem Zeitpunkt eine günstige und schöne Wohnung frei, passend für uns, da wenn er Schule macht, wir nicht mehr so viel Geld wie jetzt haben.

Und somit sind wir von Frankfurt weg wieder zurück ins Dorf mit ca. 200 Einwohnern gezogen.

Wir beide sind große Familienmenschen. Die Familie hat uns in Frankfurt sehr gefehlt, jetzt ist sie „direkt“ um die Ecke. Knapp eine Woche nach dem Umzug, die erste Pendelwoche nach Frankfurt, habe ich gemerkt, dass es die richtige Entscheidung war. Wir fühlen uns viel wohler und entspannter, wir nutzen unsere freie Zeit viel besser und intensiver. Meiner Meinung nach ist unsere Beziehung noch mehr zusammen gewachsen und intensiver geworden. Klar ist die Pendelei etwas anstrengender und die Woche auch dadurch etwas kürzer, aber man lebt bewusster. Und ein ganz großer Vorteil ist die frische Luft. Das Leben macht mir viel mehr Spaß am Land. Auch wenn es ein paar Nachteile gibt, wie z.B.: man fährt mind. 6km zum nächsten Supermarkt, die nächste Stadt ist ca. 30km entfernt und auch nicht so groß und das Internet ist wesentlich schlechter als in der Großstadt (zum Leidwesen meines Mannes :)).

Aber eins steht fest, ich bereue den Umzug kein bisschen. Ich liebe die Momente in denen ich mal schnell zu meinen Eltern kann, oder einfach mal auf der Terrasse sitze und ins Tal runterschaue und am meisten genieße ich die Ruhe 🙂

Ein Kommentar

  1. darüber mache ich mir auch oft gedanken, wo will man wohnen? auf dem land oder in der stadt. beides hat so seine vor- und nachteile. ich glaube ich könnte auch sehr gut auf dem land leben. irgendwie muss man einfach so einen glückstreffer haben, damit man einen guten arbeitsplatz in der nähe des wohnortes findet.

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